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Eine Partnerschaft braucht Nähe

Wenn die Gefühle in einer Partnerschaft abkühlen, dann gilt es, geeignete Gegenmaßnahmen zu treffen! Im folgenden Artikel erfahren Sie, wie das am besten gelingt!

Wenn eine Partnerschaft schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat, dann fühlt sich das nicht mehr gleich an wie am Anfang. Das Knistern und Prickeln hat abgenommen und die berühmten Schmetterlinge im Bauch sind flügellahm geworden. Das wäre noch kein Anlass, die Alarmglocken schrillen zu lassen. Letztendlich ist das Verliebtsein am Anfang einer Beziehung ein emotionaler und damit schlichtweg biochemischer Ausnahmezustand. Und solche Phänomene sind von der Natur nicht für eine längere Zeit vorgesehen!

Geht diese „Normalisierung“ der Emotionen allerdings so weit, dass man von einer Abkühlung der Gefühle sprechen kann, dann ist es Zeit zum Handeln! Spätestens, wenn sich die Partner nicht mehr füreinander zu interessieren scheinen, sollten sie dieser Entwicklung mit entsprechenden Maßnahmen Einhalt gebieten!

Besonders augenscheinlich kommt dieser Emotionsverlust zum Ausdruck, wenn zwei Menschen zusammenwohnen. Das hat zwar seine Vorteile, zumal die Partnerschaft auf einer stabilen Basis steht und nicht im Handumdrehen beendet werden kann. Es birgt aber auch den Nachteil, dass die wachsende Distanz noch deutlicher zum Ausdruck kommt – und die Abwärtsspirale Fahrt aufnimmt!

Gefühlte Unterlegenheit

Das weiß Anja nur zu gut: „Klaus und ich sind seit acht Jahren liiert und wohnen seit fünf Jahren zusammen. Ich liebe ihn noch immer und zweifle nicht daran, dass auch er mich liebt! Seit ein paar Monaten beschleicht mich jedoch das Gefühl, er würde mir mehr und mehr aus dem Weg gehen. Er hängt öfter mit seinen Kumpels ab als früher und spielt mit ihnen nicht nur Fußball, sondern zieht auch öfter um die Häuser. Wenn er dann betrunken heimkommt, setzt er die Kopfhörer auf und hört die Musik aus seiner Jugend. Ansonsten verbringt er seine Zeit anscheinend lieber vor dem TV oder PC als mit mir. Dabei beschäftigten wir uns früher jede freie Minute miteinander!“

Was Anja da erzählt, ist für zahlreiche Langzeitpaare symptomatisch. Es scheint eine Art Naturgesetz zu sein, dass das Interesse am Gegenüber im Laufe der Zeit nachlässt. Man macht nicht mehr so viel zusammen und dafür immer mehr ohne den Partner oder die Partnerin. Leider ist dabei auffällig, dass dieser Prozess in den meisten Fällen nicht parallel verläuft. Vielmehr entfernt sich ein Partner stärker vom Gegenüber als umgekehrt. So entsteht der Eindruck, dass ein Partner den anderen mehr brauche als dieser ihn.

Das lässt ein Ungleichgewicht entstehen, das erhebliche Gefahren birgt! Denn wenn einer der beiden Partner den Eindruck bekommt, für den anderen wichtiger zu sein als umgekehrt, dann stärkt das seine Stellung in der Partnerschaft. Und man muss kein Wahrsagen beherrschen, um zu erkennen, dass diese Machtposition einen Rückzug fördert. Dies kann wiederum dazu führen, dass Fluchtbewegungen an Kraft gewinnen und zu einer emotionalen Abkopplung führen.

Schädliches Ungleichgewicht

Deutlich tritt dieses Ungleichgewicht zutage, wenn ein Partner seine Entscheidungen stets mit dem anderen abstimmt, während das umgekehrt nicht vorkommt. Die Situation wird noch schlimmer, wenn die Vorhaben eines Partners sehr wichtig für den anderen sind, während das in umgekehrter Richtung nicht so gut funktioniert.

Nicht wirklich zur Beruhigung des Lage tragen gemeinsame Aktivitäten bei, die einer der beiden Partner ohnehin starten würde. Die dafür aufgewandte Zeit ist nicht der Partnerschaft gewidmet, sondern lediglich der Lieblingsbeschäftigungen des jeweiligen Initiators!

Haben Sie eigentlich den Eindruck, Ihr Lebensmittelpunkt sei immer dort, wo sich Ihr Liebling gerade befindet? Haben Sie gleichzeitig das Gefühl, dass sich der Mittelpunkt seiner Interessen weit weg von Ihnen befindet? In diesem Fall ist eine Kurskorrektur dringend nötig! Als der Partner, der sich in der Defensive befindet, müssen Sie zusehen, dass Sie aufholen, um sich wieder auf Augenhöhe mit Ihrem Schatz zu befinden. Nur, wer seinem Gegenüber auf allen Ebenen ebenbürtig ist, kann von diesem auch als gleichwertiges Wesen akzeptiert werden!

Geben Sie sich mehr Bedeutung!

Man muss nicht Kartenlegen können, um zu erkennen, wie die Abwärtsspirale in einer Partnerschaft beginnt. Sie fängt damit an, dass einer der beiden Partner aufhört, eine eigenständige Persönlichkeit zu sein. Er gibt seine eigenen Wünsche und Ziele auf, um sich aus einer falsch verstandenen Kompromissbereitschaft heraus dem Willen des anderen zu unterwerfen. Statt sich mehr sich selbst zu widmen und vielleicht auch einmal etwas allein zu unternehmen, richtet man sein ganzes Leben auf sein Gegenüber aus.

Dieses Unterwürfigkeit bedingt nicht bloß, dass der Betreffende im Hinblick auf seine eigenen Interessen zu kurz kommt. Sie führt auch dazu, dass er in der Beziehung nicht mehr als ebenbürtig gilt, weil er sich ja alles bieten lässt. Früher oder später gelangt sein Partner oder seine Partnerin zur Überzeugung, keine Rücksicht mehr nehmen zu müssen.

Diese Entwicklung lässt sich nur vermeiden, wenn Sie sich auch in einer Langzeitbeziehung noch eine gewisse Autorität bewahren können. Zu diesem Zweck müssen Sie konsequent Ihre Rechte und Ihre Bedürfnisse wahren und im Notfall auch konsequent verteidigen. Das heißt allerdings auch, dass Sie Ihrem Gegenüber Grenzen setzen müssen, wie weit er gehen kann!

Werden Sie unabhängiger!

Ist der Zug erst einmal abgefahren – wie bei Anja –, dann ist dennoch nicht aller Tage Abend! Sie sind weit davon entfernt, gleich die Flinte ins Korn werfen zu müssen! Solange beide Partner noch ausreichend Liebe und Zuneigung verspüren, haben Sie immer noch die Chance, die Verhältnisse in der Partnerschaft zurechtzurücken!

Sie sollten damit beginnen, geeignete Möglichkeiten zu finden, wie Sie mehr Selbstbewusstsein tanken können. Sie sollten versuchen, wieder mehr auf eigenen Beinen zu stehen. Und verabschieden Sie sich vor allem von der Meinung, Sie müssten alles dem Wohl der Partnerschaft unterordnen! Statt all Ihre Aktivitäten darauf auszurichten, Ihren Liebling an sich zu binden, sollten Sie mehr auf Ihr ganz persönliches Glück achten. Widmen Sie sich öfter Ihren Hobbys oder suchen Sie sich eine neue Beschäftigung! Und vor allem: Treffen Sie sich auch hin und wieder mit alten Freunden oder Freundinnen!

Passen Sie allerdings auf, dass Sie Ihre Absichten nicht vorwurfsvoll präsentieren! Es ist viel besser, wenn Sie Ihre Vorhaben im passenden Moment nahezu nebenbei erwähnen! Auch, wenn Sie sich schon ein wenig über Ihren Liebling ärgern, sollten Sie ihm keine Vorwürfe machen. Denken Sie stets daran, dass er das nicht aus böser Absicht tut, sondern rein intuitiv!

Selbstständigkeit macht sexy!

Diese neuen Aktivitäten sind auch eine gutes Argument dafür, dass Sie permanent für Ihren Schatz zur Verfügung stehen. Sie brauchen nicht jeden Anruf entgegenzunehmen und jedes SMS in Windeseile zu beantworten! Sie brauchen auch nicht permanent zur Verfügung stehen, wenn Ihr Liebling einmal etwas mit Ihnen unternehmen will. Sie können dem Partner oder der Partnerin freundlich erklären, dass Sie gerade andere Pläne haben. Und Sie können ihm sagen, dass er sich auch einmal allein beschäftigen soll!

Nicht unerwähnt soll an dieser Stelle bleiben, dass es auch gilt, nicht immer sexuell verfügbar zu sein. Wann man miteinander ins Bett geht, darf das nicht nur die Entscheidung Ihres Gegenübers sein. Die Erotik hat dann stattzufinden, wenn beide Partner Lust darauf haben! Sie werden staunen, um wie viel das Liebesleben lebendiger wird, wenn es beide Partner gleichzeitig wollen!

Ihrem Schatz wird bald schon auffallen, dass Sie nicht länger auf unterwürfige Weise um Liebe betteln. Wenn er sieht, dass Sie Ihre Wünsche aus einer Position der Stärke äußern, wird er Sie plötzlich mit völlig anderen Augen betrachten. Wer sich nicht mehr unter seinem Wert verkauft, der wird auch das Interesse seines Partners oder seiner Partnerin wieder wecken!